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Stresskarte

Evaluation und Reflexion

1:30 Std. ‐ 2:30 Std.
8 ‐ 20
Übung für ältere Jugendliche zum Verständnis von Stress und zum Umgang damit.

Vorbereitung

Alte Zeitungen, farbiges Papier (vorzugsweise recycelt, z. B. von den Teilnehmenden von zu Hause mitgebracht), Schere, Klebestifte, Klebeband, Stifte, Post-its sowie sechs Bögen Packpapier bereithalten.

Durchführung

Phase 1:
Die Teilnehmenden denken individuell eine Weile darüber nach, in welchen Situationen sie Stress empfinden und wie sich ihr Körper in diesem Moment verhält. Was geschieht mit ihnen in einer Stresssituation? Sie können verschiedene stressbedingte Assoziationen zeichnen und aufschreiben, z. B. in Form einer Mindmap, in der das Wort „Stress“ die Mitte bildet.

Phase 2:
1. Die Teilnehmenden finden sich zu Kleingruppen von 2–3 Personen zusammen und versuchen, darüber zu sprechen, was bei ihnen Stress hervorruft. Mithilfe ihrer Mindmaps versuchen sie, folgende Fragen zu beantworten und tauschen sich in der Gruppe darüber aus:

  • Was passiert bei Stress mit meinem Körper?
  • Wo im Körper verspüre ich Stress und auf welche Weise?
  • Welche Gefühle und Gedanken kommen bei mir auf, wenn ich gestresst bin?
  • Wo im Körper fühle ich diese Emotionen und auf welche Weise?

2. In jeder Kleingruppe schreiben die Teilnehmenden ihre Überlegungen auf Post-its. Die Spielleitung kann die Gruppen anregen zu prüfen, welche Antworten sich wiederholen und welche z. B. nur auf eine Person zutreffen.

3. Wenn die Kleingruppen ihre Arbeit beendet haben, bittet die Spielleitung die Teilnehmenden, drei Bögen Packpapier zusammenzukleben und den Umriss eines menschlichen Körpers darauf zu zeichnen (ein/-e Teilnehmende/-r kann sich auf das Papier legen und zwei oder drei andere zeichnen die Umrisse des Körpers nach).

4. Alle Teilnehmenden setzen sich im Kreis um die gezeichnete Figur herum (sodass alle einander sehen können und die Kleingruppen zusammensitzen). Die Spielleitung bittet jede Gruppe zu berichten, was sie erarbeitet hat. Während sie ihre Geschichte erzählen, können sie Post-its an die entsprechenden Stellen der Figur kleben (wenn z. B. „Wut und ein Gefühl von Wärme in der Brust“ auf dem Post-it steht, wird es auf den Brustkorb der Figur geklebt).

5. Wenn alle Teilnehmenden ihre Post-its in die Figur geklebt haben, regt die Spielleitung ein Gespräch über die so entstandene Stresskarte an: Gibt es noch Leerstellen? Sollte noch etwas ergänzt werden?

6. Abschließend tauschen sich die Teilnehmenden darüber aus, inwieweit es ihnen leicht fällt, Stressreaktionen im eigenen Körper wahrzunehmen.

Phase 3:
1. Die Teilnehmenden kehren in ihre Kleingruppen zurück und überlegen, wie sie mit verschiedenen Stresssituationen und den damit einhergehenden schwierigen Emotionen umgehen können. Sie versuchen, konkrete Vorschläge für Methoden/ Techniken/ Lösungen zu finden, schreiben sie auf Post-its und kleben sie an die entsprechenden Stellen auf die gemeinsame Stresskarte (Figur).

2. Wenn alle Ideen aufgeschrieben und platziert sind, setzen sich die Teilnehmenden erneut um die gemeinsame Stresskarte herum und besprechen die Vorschläge:

  • Wie können wir uns selbst helfen?
  • Was kann in bestimmten Situationen unterstützend sein und warum?
  • Gibt es universelle Lösungen?
  • Wie finden wir heraus, was uns selbst helfen kann und wie wir andere in Stresssituationen unterstützen können?

Auswertung

Die Spielleitung zeigt auf, wie wichtig es ist, sich darüber bewusst zu sein, was in einer bestimmten Situation mit uns geschieht und wie Stress in unserem Körper zum Ausdruck kommt, um angemessen reagieren und uns selbst helfen zu können. Es geht nicht nur um die Kenntnis von Techniken und Methoden zum Abbau von Spannungen und Stress, sondern insbesondere darum, die Signale des eigenen Körpers zu deuten.

Hinweise

  • Die Übung richtet sich an ältere Jugendliche, die sich der Erfahrung von Stress im Körper bewusst sind. Jüngere Teilnehmende benötigen für die Übung ggf. mehr Unterstützung sowie im Vorfeld eine Erklärung von Stress im Allgemeinen und während der Arbeit Hinweise zu möglichen körperlichen Auswirkungen von Stress.
  • Es ist sinnvoll, zu Beginn der Übung in Erfahrung zu bringen, was die Teilnehmenden über Stress wissen – ohne in Details zu gehen. Die Spielleitung kann z. B. fragen, ob die Teilnehmenden Stress schon einmal körperlich wahrgenommen haben oder wie oft sie gestresst sind. In diesem Stadium sollte noch nicht danach gefragt werden, wie die Teilnehmenden Stress konkret erleben.
  • Falls einige der Fragen für die Jugendlichen zu abstrakt sind, kann die Spielleitung „Prompts“ in Form von konkreten Beispielantworten zu jeder Frage vorbereiten. Wichtig ist hierbei, diese Beispielantworten nicht zu doppeln, sondern die jungen Menschen aufzufordern, eigene Antworten zu finden.
  • Wenn die Spielleitung bemerkt, dass die Teilnehmenden nach nur einer Antwort bereits zur nächsten Frage übergehen, sollte sie anregen, jeweils mehrere Antworten auf jede Frage zu finden, z. B.: „Ich verstehe, dass du dich so fühlst und dass in deiner Gruppe alle so fühlen, aber überlege, ob du jemanden kennst, der sich anders fühlt? Auf welche Weise?“
  • Es sollte daran erinnert werden, dass jede/-r Teilnehmende das Recht hat, andere Gefühle als die anderen zu haben.
  • Es ist empfehlenswert, sich im Vorfeld Beispiele für verschiedene Techniken und Methoden zur Stressreduzierung vorzubereiten, die den Teilnehmenden zum Abschluss vorgestellt und mit ihnen erprobt werden können (vgl. z. B.: Catherine M. Pittman, Elizabeth M. Karle: Das ängstliche Gehirn; Stephen W. Porges: Polyvagale Theorie; Stanley Rosenberg: Die therapeutische Kraft des Vagusnervs; Robert M. Sapolsky: Warum haben Zebras keine Geschwüre?).

Quelle

Idzikowska, Weronika / Pluta, Karolina: Emotionale Gesundheit von jungen Menschen. 10 motivierende Übungen. Herausgegeben von Małopolski Instytut Kultury. Krakau 2022, S. 11–16.


Schlagworte

  • Meinung äußern
  • Nonverbale Kommunikation

Ziele

  • Evaluation und Reflexion

Einstellungen

  • Alter: 15 - 99
  • 8 - 20
  • 1:30 Std. - 2:30 Std.

Meine Gruppe

  • Gruppe kennt sich
  • Materialien
  • Vorbereitung
  • Körperkontakt
  • Sprachkenntnisse